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■ L'hiver
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2004-01-21 | [Ce texte devrait être lu en deutsch] | Inscrit à la bibliotèque par Mihai Popeti
Beim Weggehen äußerte Kostka den Wunsch, sein Appartement möge mir „etwas wirklich Schönes“ bescheren. „Sicher“, sagte ich zu ihm, „es wird mir ermöglichen, eine schöne Destruktion zu vollbringen.“ „ Glauben Sie, dass Destruktionen schön sein können?“ sagte Kostka, und ich lächelte in meinem Inneren, weil ich ihn an dieser Frage (die sanftmütig vorgebracht, aber kampflustig gemeint war) genauso wiedererkannte, wie er gewesen war, als ich ihn vor mehr als fünfzehn Jahren kennenlernte. Ich mochte ihn, fand ihn zugleich aber etwas lächerlich, und in diesem Sinne gab ich ihm zur Antwort: „Ich weiß, sie sind ein stiller Arbeiter an Gottes ewigem Bau und hören nicht gerne von Destruktionen, aber was soll ich tun: ich bin kein Maurer Gottes. Würden Gottes Maurer hier übrigens Werke aus wirklichen Mauern bauen, könnten unsere Destruktionen ihnen kaum etwas anhaben. Mir scheint aber, ich sehe statt Mauern überall nur Kulissen. Und die Destruktion von Kulissen ist eine durchaus gerechte Sache.“
Wir waren wieder dort angelangt, wo wir uns zuletzt (vor etwa neun Jahren) getrennt hatten; unser Streit war nun ziemlich abstrakt, da wir seine konkrete Grundlage gut kannten und sie uns nicht zu wiederholen brauchten; wir brauchten uns nur zu wiederholen das wir uns nicht geändert hatten, dass wir uns noch gleich unähnlich waren (wobei ich sagen muss, das ich diese Unähnlichkeit an Kostka mochte und mit Vorliebe gerade mit ihm debattierte, weil ich mir auf diese Weise beiläufig stets von neuem vergegenwärtigen konnte, wer ich war und was ich dachte). Um mich nicht im Zweifel über seine Person zu lassen, antwortete er mir: „Was Sie gesagt haben, klingt schön. Aber sagen Sie mir: wenn Sie ein solcher Skeptiker sind, wo nehmen Sie die Gewissheit her, eine Kulisse von einer Mauer unterscheiden zu können? Haben Sie noch nie daran gezweifelt, dass die Illusionen, über die Sie lachen, tatsächlich nur Illusionen sind? Was ist, wenn Sie sich täuschen? Was ist, wenn es Werte sind und Sie ein Zerstörer von Werten?“ Und dann sagte er: „Ein geringgeschätzter Wert und eine entlarvte Illusion haben nämlich die gleiche jämmerliche Gestalt, sie sehen sich ähnlich, und nichts ist leichter, als sie zu verwechseln.“
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